Systemische Beratung und Therapie

Die systemische Bewegung hat ihren Ursprung in den USA und entwickelt sich seit den sechziger Jahren auch in Europa.


„Die Person als Teil von Systemen“


Eine der zentralen und damals neuen Punkte war, dass auffälliges oder gar „verrücktes“ Verhalten nicht mehr nur als aus einer Person heraus kommend betrachtet wurde, sondern als passende Reaktion auf Umweltbedingungen wie die Familienstruktur. Der Blick erweiterte sich schnell vom Individuum auf die Bezugssysteme (Paarbeziehung, Familie, Arbeitsfeld, Wohnwelt, Gesellschaft...).


„Probleme sind Lösungen“


In der systemischen Familientherapie und Beratung werden Probleme nicht auf einzelne Personen bezogen, sondern immer im Kontext der umgebenden Systeme gesehen. Symptome erscheinen hier auch als nützlich, da sie auf Störungen und Entwicklungs-möglichkeiten hinweisen.


„Neue Sichtweisen ermöglichen“


Ziel von Beratung und Therapie ist es die Wahrnehmungs- und Handlungsmöglichkeiten von Einzelnen und ganzen Systemen zu erweitern. Der Berater/ Therapeut geht dabei ressourcen- und lösungsorientiert vor, versucht bisherige Muster und Urteile in Frage zu stellen und regt andere Sichtweisen an. Dadurch werden neue Wege offensichtlich, neue Interpretationen und Verhaltensweisen möglich.


„Methodenvielfalt“


Die Methoden der systemischen Beratung und Therapie reichen von besonderen Fragetechniken, die zur Reflexion anregen, über Hypothesenbildung, „Refraiming“ (etwas in einen anderen Rahmen stellen) und Metaphern bis hin zu Skulpturarbeit. Diese Methoden sind ausgerichtet darauf in den Dialog zu kommen, handlungsleitende Annahmen anzusprechen und zu überprüfen.


„Der Klient als Experte“


Dabei sieht sich der Berater/ Therapeut nicht als Experte des Systems, sondern viel mehr als Dialogpartner, der neugierig und respektvoll nachfragt und Sie darin unterstützt, Blockaden aufzulösen und ihre Perspektiven zu erweitern, bis hin zu neuen Mustern des Miteinanders.


(Angelehnt an einen Text von Anne Valler-Lichtenberg (DGSF))